Tanzpol Berlin

KEEPING UP WITH THE IRANIANS

Afrang Nordlöf Malekian

01.06.2024 | 21:00 | Kantine, Sophiensaele

Sprache: EN | Preis: 15€ / 10€ ermäßigt | Dauer: 90 Min

Kurz nach der iranischen Revolution 1979 verbot der neue religiöse Führer, Ayatollah Ruhollah Khomeini, Musik im Iran. Infolgedessen zogen viele Künstler nach Los Angeles, um neue Wege zu finden, ihren Lebensunterhalt zu verdienen und ihre künstlerischen Praxen im Exil fortzusetzen. Aufnahmen des Musikgenres dāmbuli dimbol, zu dessen Songs Menschen bei mehmooni, geselligen Zusammenkünften im Privaten, tanzten, spielten dabei oft eine Rolle. Keeping Up With the Iranians geht von dieser Musikgeschichte aus und rekonstruiert ein mehmooni mit den weltberühmten Sängern Setareh und Poupak, der Pianistin Fereshteh, die derzeit auf Platz eins der Charts steht, und der bekannten Choreografin Dancing Dina, die extra aus Los Angeles anreisen wird. Im Rhythmus der dāmbuli-dimbol-Lieder laden sie das Publikum zu einem unvergesslichen Abend voller Tanz, Musik, Kuchen und Freude ein.

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Artistic Director: Afrang Nordlöf Malekian
Performance: Mia Herman, Sepideh Khodarahmi, Jafar The Superstar, Afrang Nordlöf Malekian
Guest Star: Parisa Madani

Afrang Nordlöf Malekian ist ein*e Künstler*in mit Master-Abschluss in Kunst des Dutch Art Institute in Arnheim. In seiner Praxis arbeitet er mit den unbemerkten Schöpfern der Geschichte. Er setzt Geschichte ein, um mit dem Werkzeug der Dokumentation unwahrscheinliche und unmögliche Zukunftsszenarien zu entwerfen. Er untersucht, wie Narrative und Hierarchien verschwinden, wiederkehren und sich auf die unerwartetste Weise verwandeln. Afrang Nordlöf Malekian ist in Institutionen wie dem Moderna Museet, der Public Art Agency Sweden und der Arab Image Foundation Library vertreten. Er hat unter anderem auf der 10. Berlin Biennale, im Moderna Museet, in West Den Haag und in der Tensta konsthall ausgestellt.

Mia Herman ist interdisziplinäre Künstlerin und tätig in den Bereichen bildende Kunst, Performance, Film und Produktion. Zum 400-jährigen Jubiläum der Stadt Göteborg illustrierte sie den Stadtteil Askim-Frölunda-Högsbo und gestaltete eine Briefmarke für Postnord. Außerdem arbeitete sie als Produzentin für den Spielfilm The Eye of the Beholder und für das das Clandestino Festival, eine nomadische Bühne für Künstler aus der ganzen Welt, die nicht in den westlichen Mainstream passen. Mia war Background-Tänzerin für Italo Bitches beim Gothenburg Film Festival. In ihrer täglichen Arbeit als Managerin und künstlerische Leiterin des Kulturhuset Oceanen setzt sie sich dafür ein, Räume und Möglichkeiten für künftige Künstler*innen zu schaffen und zu Vielfalt und Integration beizutragen.

Sepideh Khodarahmi Wurzeln sind Schauspiel, Tanz, zeitgenössischer Zirkus, Drag, Mathematik, Streetdance, Pantomime, iranischer Drag, Queer. Beschäftigt mit dem Spagat zwischen Kreieren und Performen. Manchmal unterrichten. Setzt sich auseinander mit Cake-Sitting, Drag, klebriger Unordung, Macht, Intimität, hoher Energie, Beschleunigung, Zerstörung, Konstruktion, existenziellem Humor, Erotik, Arschwackeln, Bewegung. In ihrer Arbeit ist die Sinnlichkeit ein wiederkehrendes Element und eine Methode. Name-Dropping: Marina Abramovic, Unga Klara, Hooman Sharifi, JUCK und Swedish Royal Dramatic Theater, um mit einigen Arbeitsplätzen zu prahlen. Absolvent*in der Akademie für Musik und Kunst in Göteborg, der Fakultät für Mathematik an der Universität Stockholm, des Broadway Dance Center und der Mime-School an der Amsterdamer Akademie für Theater und Tanz.

Parisa Madani (Alter unbekannt) sind deutsch-iranische Frauen mit Trans*-Erfahrung und scharfen grünen Augen, die mit darstellender Kunst und Communities arbeiten. Als Choreografin und Multimedia-Performance-Künstlerin konzentrieren sie sich auf die Betreuung von QTIBIPOC* in immersiven Ruheübungen, genannt Pariyestan. Diese kollektiven Nickerchen dienen als Räume der Anbetung, in denen die Ruhe und das Pausieren als eine Form des Widerstands geschätzt wird. Widerstand gegen weiße Vorherrschaftskulturen, die tief verwurzelt sind, wie ein Virus, der nicht-weiße Traditionen des Trauerns, des Klagens und des Entspannens infiziert.

Jafar The Superstar ist ein interdisziplinärer Performer*in, Produzent*in und Drag-Künstler*in, die sich mit subversiver Comedy und queeren Subkulturen beschäftigen, durch Text, Video, Spiele, Musik, Tanz und Theater. Mit einem Bachelor-Abschluss in Gender Studies der Universität Stockholm basiert ihre künstlerische und kulturelle Praxis auf der Frage, wie dekoloniale Theorien durch die Linse von Kitsch und Camp betrachtet werden können.

📷 Credits: Malin LQ