MY FRIENDS CALL ME DANIEL
Cédric Cherdel
30.05.2024 | 19:00 | Uferstudios, Studio 14 + Artist-Talk
Sprache: EN, Dari | Preis: 15€ / 10€ ermäßigt | Dauer: 60 Min
In seinem neuesten Stück nähert sich der Choreograph Cédric Cherdel der Idee des choreographischen Dokumentierens an. Der Performer kommt in direktem Austausch mit dem Publikum zu Wort. Er nennt sich Daniel, stammt aus Afghanistan, lebt in Frankreich, ist vierundzwanzig Jahre alt und will Schauspieler werden. Durch Experimentieren mit dem Format der One-Man-Show und in Dialog mit dem Musiker Rezai Abdullah entsteht ein choreographisches Selbst-Portrait, das unverhohlen offen Zeugenschaft ablegt über Sehnsüchte, Enttäuschungen, Pläne und Zukunftsvisionen. Daniel begibt sich auf die Suche nach einer Umgebung, die es ihm erlaubt, sich zu offenbaren, sich zu zeigen, die Richtung geben kann und die in die Zukunft weist.
Das Stück will Räume schaffen, um darüber nachzudenken zu können, was uns antreibt, wo unsere Verantwortungen liegen, für uns selbst und für andere, was uns bewegt und was uns entscheiden lässt.
Hinweise zur Barrierefreiheit
Das Stück beinhaltet französische Lautsprache und Dari. Eine Übersetzung ins Englische findet per Übertitel zum Mitlesen statt. Der Artist-Talk findet auf Englisch statt. Eine Übersetzung ins Deutsche wird über Kopfhörer gewährleistet. Für Informationen klicken Sie hier:
Lautsprachliche Übersetzungen | Kinderbetreuung | Sensorische Reize | Content Notes | Alternative Sitzmöglichkeiten | Spielorte | Early Boarding
Konzept: Cédric Cherdel
Performance: Sajad Ahmad Nayebi, Rezai Abdullah
Musik: Rezai Abdullah
Bühnenbild und Licht: Cédric Cherdel
Management: Justine Lefebvre
Production: Association Uncanny
Nach einem Filmstudium an der Universität absolvierte Cédric Cherdel ein professionelles Masterprogramm in Kunst in Tours, Frankreich. In diesem Zusammenhang entwickelte Cédric seine choreografische Praxis in Zusammenarbeit mit verschiedenen Choreographen, wie Bernardo Montet, Thomas Ferrand, Susan Buirge, Latifa Laâbissi und anderen. 2010 nahm er an dem professionellen Programm From Interpreter to Author, initiiert von Maguy Marin, teil, gefolgt von einem Master in Essay, Performance und Choreografie unter der künstlerischen Leitung von Emmanuelle Hyunh. Durch Kontakt mit der Choreografin und Tänzerin Min Tanaka entschied sich Cédric für eine Ausbildung in Reiki, einer japanischen Form der Energiearbeit, und lernte traditionelle thailändische Massage in verschiedenen Schulen in Thailand.
Sajad Ahmad Nayebi wuchs in Afghanistan auf. Seit früher Jugend sportlich trainiert er akrobatische Gymnastik. Aufgrund seines Wunsches unabhängiger zu werden, in Sicherheit zu sein und sich ein neues Leben aufbauen, verließ er Afghanistan und ging nach Schweden, wo er 2015 bis 2019 lebte. Nach der Ablehnung seines Asylantrags war er schließlich gezwungen, das Land zu verlassen. 2019 kam er nach Frankreich, ohne französische Sprachkenntnisse und ohne Kontakte. Es war eine intensive und beunruhigende Zeit, die er heute als seine „dritte Geburt“ bezeichnet. In dieser Zeit nahm er den Spitznamen „Daniel“ an. Angezogen von Kino und Theater, nahm er an verschiedenen kreativen Projekten teil und belegte Theaterkurse.
Mit Unterstützung von The Triangle – Cité De La Danse, Scène conventionnée d’intérêt national in Rennes, Frankreich. Association Uncanny wird gefördert durch Direction Régionale des Affaires Culturelles des Pays De La Loire und unterstützt von Regional Council of Pays de la Loire, The Departmental Council of Loire-Atlantique und der Stadt Nantes.
📷 Credits: Association Uncanny | Laurent Cebe | Privat